Sonntag, 26. Juli 2009

Wohnungssuche und lost in Brisbane


Hallo zusammen,

Nachdem ich neulich schon einen neuen Eintrag geschrieben hatte, ist mein Laptop zusammengebrochen und weg war der ganze neue Eintrag..
Also werde ich die Zeit, die ich jetzt habe nutzen und Euch ueber die erste Woche erichten, denn es ist viel passiert.

Nachdem ich die ersten zwei Tage mit dem Erkunden der Stadt verbracht habe, ging es dann ab Mittwoch auf Wohnungssuche. Ich hatte mir das allerdings ein bisschen einfacher vorgestellt. Das erste Hindernis, dass sich mir dabei in den Weg stellte hiess translink.com.au und ist die Seite der Verkehrsbetriebe hier. Dort kann man sich (angeblich) auch eine Verbindung heraussuchen, allerdings habe ich jedes Mal eine komplett falsche Verbindung bekommen.
Also ar ich darauf angewiesen den Weg alleine zu finden, was mir natuerlich anfangs nicht gelungen ist und wenn, dann nur mit einiger Verspaetung.
Die erste Besichtigung, zu der ich alleine gefunden habe (ich war ein wenig stolz), war allerdings ein Reinfall. Ein Haus mit 10-12 Zimmern und der dreckigsten Kueche, die ich jemals gesehen habe! Die Zimmer waren in Ordnung, aber die Kueche war ekelhaft! Ueberall dreckiges Geschirr und Essensreste. Und das ganze wurde uns auch noch von nem Makler gezeigt, der da stand, als ware es die normalste Sache der Welt in so einem Dreck zu wohnen. Dort also nicht, weiter zur naechsten Besichtigung. Wohnung in einem Appartmentkomplex nah am Wasser, mit Pool, Gym und Sauna. Vom Balkon hatte man einen fantastischen Blick ueber Brisbane, der einzige Haken war, dass ich mir das Zimmer haette teilen muessen. Dort befand sich sich auch nicht mehr als zwei Betten und zwei Schraenke. Ich hab mich dann letztendlich gegen Luxus und fuer Privatsphaere entschieden und bin weitergezogen. Schade eigentlich, vielleicht haette ich ja auch im Gym wohnen koennen.
Und es ist wirklich unglaublich was fuer ein Geschaeft die Leute hier mit Uebergangsunterkuenften machen! Ein anderes Zimmer dass ich mir angesehen habe, war auch eine Geschichte fuer sich. Nachdem ich und drei andere ueber eine Stunde auf die „Maklerin“ gewartet hatten, oeffnete sie die Tuer zu einem richtigen Loch. Auch 10 Zimmer, alle die Groesse einer Streichholzschachtel und alles war irgendwie verranzt. Sah aus wie eine Notunterkunft fuer Wohnungslose oder so, also nicht sehr einladend.

Naja und dann habe ich mir das Zimmer angeguckt, in das ich jetzt auch eingezogen bin. Es ist in Woolloongabba, relativ zentral, aber auch nicht weit von der Uni ( trotzdem bin ich heute morgen zu spaet gekommen). Dort wohnen zwei Frauen und ein Mann, alle so um die 30. Das Haus ist eigentlich ganz schoen mit Garten, Holzboden etc., aber mein Zimmer ist ziemlich kahl. Dort stehen nur ein Bett, Schreibtisch, Stuhl und Spiegel. Ich hab mir dann gestern ne Decke und ein Kissen gekauft (und diese Nacht kaum geschlafen weil mir so kalt war), ausserdem ist die Matratze (vielleicht sass dort mal ne Katze, nicht wahr Ali?!) alt, ich fuehle mich wie die Prinzessin auf der Erbse :D
Und irgendwie fuehle ich mich da komisch, vielleicht ist es, weil ich dieses House- sharing nicht gewohnt bin, jeder macht so sein eigenes Ding und ich gehe wie auf Eierschalen weil ich immer denke ich stoere jemanden. Und die Frau hat nen Hund, am Anfang dachte ich, er mag mich, aber jetzt bellt er immer wenn er mich sieht (und eigentlich auch bei jedem anderen, ausser seinem Frauchen). Auf jeden Fall sind alles Kleinigkeiten, aber sie schaffen nicht unbedingt eine Wohlfuehlatmosphare, so dass man anfaengt sich niederzulassen. Und zu allem Ueberfluss habe ich heute morgen in der Kueche eine Ameisenstrasse entdeckt – durch die Spuele!!!
Das muss echt nicht sein, also geht die Suche nach einem Zimmer wohl weiter. Drueckt mir die Daumen dass ich was gutes finde!

Ansonsten war das Wochenende ganz lustig, ich war mit den Maedchen aus Schweden und Norwegen unterwegs, dazu kamen noch Leute aus Kanada und den USA, also habe ich ein paar neue Leute kennengelernt und hatte nen netten Abend. Die Maedchen hier gehen uebrigens ziemlich spaerlich bekleidet auf Party und ich habe das Gefuehl, dass jeder hier ziemlich viel haut zeigt, egal ob sie sich das leisten koennen oder nicht! Es wird auf jeden Fall nie langweilig :)
Die netten Maedchen sind uebrigens gestern in ein Appartment in die Stadt gezogen und ich ware so gerne mit denen dort eingezogen! Aber leider hatten sie kein Zimmer mehr frei....

Und diese Woche geht ja die Uni los, ich bin wirklich sehr gespannt. Heute morgen war eher eine generelle Einfuehrung, ich schaetze, das wird den Rest der Woche so weitergehen. Aber ich habe das Gefuehl, das hier wird wesentlich mehr Arbeit als in Deutschland. Mit Essays, Klausuren, Intelligence Reports und Referaten ist man ganz schoen ausgelastet und das in jeder Vorlesung (jede wird begleitet von einem Tutorium, also 4 Stunden die Woche pro Kurs).
Ich werde also dranbleiben muessen, aber ich freu mich wirklich sehr, denn die Kurse sind ziemlich interessant gestaltet. Davon werde ich mehr berichten, wenn es dann losgeht und die Kursplaene auch in der Praxis ueberzeugen.
Ich hoffe Euch alles geht es gut!!! Schreibt mir E-mails, ich freu mich ueber jeder Nachricht von zuhause :)

Ich vermiss Euch alle wirklich, denn inzwischen kenn ich hier zwar ein paar Leute, aber man fuehlt sich trotzdem etwas verloren, vor allem wenn man noch keinen richtigen Tagesablauf hat. Aber ich schaff das schon, jedoch koennt Ihr mich gerne dabei unterstuetzen :)
Uebrigens, Ladies: Ich habe es geahnt und gestern recherchiert – es gibt hier weder ZARA noch H&M! Koennt Ihr Euch das vorstellen?! Dafuer aber jede Menge anderer Laeden, man kann hier auch ganz gut shoppen, ich hatte jedoch noch nicht die Zeit und Geduld dafuer.
Heute abend treffe ich mich mit einem Maedchen, dass mir bei StudiVz geschrieben hat. Sie ist auch seit ner Woche hier und studiert an der UQ. Wird bestimmt nett, sie macht nen sympathischen Eindruck.


Also, Ihr hoert von mir, bis dahin,
Liebe aus DownUnder,
Noribert

Ach ja und hier sind noch ein paar Bilder, endlich konnte ich welche hochladen:

Brisbane Innenstadt, sieht ganz nett aus, nicht wahr?!

Dienstag, 21. Juli 2009

First Days in Brisbane

Hallo alle zusammen,

Nun ist es also Zeit für meinen ersten Lagebericht. Ich bin gut angekommen und liege jetzt, um 20:37 schon im Bett (na ja, ich muss mich halt erst an alles gewöhnen, Zeitumstellung und so ;)).

Aber von Anfang an, die Hinreise war aufregend, als ich am Frankfurter Flughafen in der 200m Schlange zum Check-In bei Emirates stand, wurde der Bereich direkt neben uns wegen herrenloser Koffer gesperrt. Es sah sehr lustig aus, als diese riesige Schlange von Leuten sich in S- Form formieren sollte.

Der Flug nach Dubai war cool, ich saß zwar neben einem Kleinkind was mich die ganze Zeit angegrabbelt hat, aber irgendwann schlief es und ich konnte mich dem Entertainment- Programm von Emirates widmen. Jeder hat nämlich einen Bildschirm und man kann Spiele spielen, Musik hören und Filme oder Fernsehserien gucken, es wurde also nicht langweilig. Der Flughafen in Dubai war auch krass, es war nicht nur extrem voll, sondern spannend, so viele Menschen aus der ganzen Welt zu sehen. Allein schon in der Schlange bei Burger King war neben einem Beduinen (zumindest trug er diese traditionelle Kleidung) schon ein Repräsentant mindestens eines Kulturkreises zu finden.

Naja, nachdem ich dann unglaubliche 14 Stunden im Flugzeug zugebracht (und ohne Thrombose überstanden) habe, sind wir dann endlich in Brisbane gelandet. Wir sind ja über Australien geflogen, aber da ja Nacht war konnte ich nichts sehen. Allerdings fing kurz vor der Landung der Sonnenaufgang an und das war schon ein gutes Zeichen. Der ganze Horizont in tieforange getaucht und dann oben hin von violett über grün bis nachtschwarz schattiert. Ich glaube solche Farben sieht man in Deutschland gar nicht.

Naja, in Brisbane angekommen hatte ich ja nur noch zwei Stunden Zeit bis zur Orientation und wollte daher so schnell wie möglich in mein Zimmer (zumal ich ja auch schon seit über 24h in denselben Sachen unterwegs war..). Das hätte auch geklappt, wenn mich der Busfahrer nicht am falschen Campus rausgelassen hätte dieser Idiot. Der Campus, an dem meine Unterkunft ist, heißt Mt. Gravatt und der Campus, an dem ich auch studieren werde, Nathan, grenzen aneinander, sind aber seeeeeeeeeeeeeeeeeeeeehr weitläufig. Er hat mich auf jeden Fall am Nathan Campus rausgelassen und wäre da nicht der nette Max gekommen (der arbeitet auch am College) und hätte mich sowohl zum richtigen Campus als auch zurück zur Orientation gefahren, hätte ich ein Riesenproblem gehabt.

Obwohl, die Orientation hätte ich mir auch sparen können. Die Infos die ich da bekommen habe gibt’s auch im Internet und die Uni hat sich echt absolut nichts für uns einfallen lasse, damit man sich besser kennenlernt. „Wir“ sind übrigens die übrigen International Students, bei der Orientation waren ca. 120, welche z.B. aus Norwegen, Dänemark, USA, Kanada, Korea, Schweden, Österreich, England, Malaysia oder Frankreich kommen. Und viele sind in Gruppen gekommen, zu zweit oder zu dritt, das ist am Anfang echt ne Erleichterung. NAja, aber da die Uni außer einem lächerlichen Meet&Greet nach der Orientation ja nichts geplant hat, um alle bekannt zu machen (ist echt ne schwache Leistung), muss man sich halt selber auf die Suche begeben.

Und natürlich lernt man Leute kennen, ich habe ein paar nette Mädchen aus Norwegen und Schweden kennengelernt und ein paar Leute aus England, Korea und den USA.

Trotzdem war ich heute alleine unterwegs, aber ich hatte trotzdem nen schönen Tag. Hier ist nämlich alles ziemlich anders als in Deutschland, deswegen gibt es ziemlich viel zu entdecken und zu sehen. Alleinschon das Straßenbild ist wesentlich geschäftiger als bei uns, ich glaube die Australier machen alles per Auto, deswegen ist auch Nahverkehrsnetz nicht so gut ausgebaut, es fahren nur Busse, und das System habe ich noch nicht so ganz verstanden..

Außerdem haben die hier riesige Malls, das ist echt ne einzige Reizüberflutung, da gibt’s wirklich alles. Und die Australier haben eine Vorliebe für sehr große, plakative Werbung, so sind die Werbetafeln und Schilder sehr auffällig. Mir fehlt irgendwie das Wort es zu beschreiben, aber es ist hier sozusagen kommerzieller bzw. konsumorientierter als in Deutschland.

Aber daran muss man sich wahrscheinlich gewöhnen, was dagegen steht ist, dass es hier wirklich sehr sehr grün ist. Mein Campus ist umgeben von Bushland, das ist echt schön, zumal Brisbane ja sowohl das, als auch den Ozean zu bieten hat. Auch die Vögel singen anders als in Deutschland, und sind echt ziemlich groß :D


Mein Zimmer ist übrigens in Ordnung, für den Übergang reicht es. Das Essen geht auch durch und heute habe ich entdeckt, dass ein (haltet Euch fest:) EISBUFETT gibt! Man nimmt sich eine Waffel und kann aus 10 Sorten wählen und sich so oft nachnehmen wie man will. Stellt Euch mal vor so etwas gäbe es an der Uni, meine Güte. Es gab sogar ein Eis in Regenbogenfarben, das war cool.

Aber ich werde es auch ohne überstehen und hoffe noch diese Woche ein Zimmer zu finden. Habe heute mal ein bisschen rumgeguckt und denke, dass es ganz gut aussieht.

Was sie Sprache angeht, habe ich eigentlich keine Probleme. Klar sprechen die Norwegerinnen besser als ich, aber die lernen das auch länger und können es auch öfter anwenden. Das einzig lustige ist, das mir ab und zu mal ein deutsches Wort entschlüpft, zum Beispiel „also“, „nein“, „oder“, oder „Tschüß“. Aber ein „Naaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa jaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa“ war noch nicht dabei ;)

Das wars eigentlich erstmal von mir, ich werde gleich schlafen gehen und dann morgen früh zum Internatiol Office gehen, um ein paar Sachen zu klären. Und dann finde ich hoffentlich ein Zimmer.

Also, mir geht’s gut – entspannt Euch!

Und wenn Ihr irgendwas spannendes zu berichten habt, ich freue mich über jede E-Mail

Liebe aus DownUnder

Nora



P.S.:Ich wollte eigentlich Fotos hochladen, damit ich nicht noch zusätzlich irgendwo ein Album anlegen muss. Geht aber nicht, bzw. bin ich zu blöd dafür :(