Mittwoch, 18. November 2009

Hier ist der Link zu meinem Album auf facebook. Dort könnt Ihr Euch ein paar Bilder aus Sydney etc. anschauen, auch wenn Ihr nicht dort registriert seid!

http://www.facebook.com/album.php?aid=2026919&id=1036427250&l=6694ee1a9e

Und hier noch ein wenig Musik:


Dienstag, 17. November 2009

Semester's over...


Buenas Dias amigos et amigas,

ich muss gerade etwas lachen, weil ich angefangen habe auf Englisch zu schreiben, dann aber schnell gemerkt habe, dass der Eintrag ja eher auf Deutsch sein sollte. But, I could write in English too, i’m sure no one of you would mind and as you are all pretty good in English I reckon that you will be delighted to hear about my adventures in Oz in English :D

The semester is over!!! Gestern habe ich meine letzte Klausur geschrieben und am Sonntag ziehe ich aus dem Wohnheim aus (endlich!). Nach der Klausur waren wir gestern in Warner Bros. Movie World an der Gold Coast, da ist auch das Bild entstanden :)

Ich werde mit jedem Tag trauriger, weil meine Abreise bzw. der Abschied von allen immer näher rückt. Einige musste ich schon verabschieden, das war schon traurig, aber ich möchte gar nicht daran denken, wie es wird, wenn Kristin, Jannicke und ich ‚Goodbye’ sagen müssen.. Andererseits bin ich sehr froh darüber, dass ich hier Freunde gefunden habe, von denen ich denke, dass wir auch nach Australien noch in Kontakt bleiben. Naja, bevor der Kloß im Hals noch größer ist, schreibe ich lieber ein bisschen was über die letzten 6 Wochen…

In meinem letzten Eintrag berichtete ich ja, dass wir über Halloween nach Sydney fahren würde und es war ein fabelhaftes Wochenende! Vorher haben wir wirklich nur gelernt Essays geschrieben und nicht wirklich viel unternommen, aber rückblickend war das ganz gut, denn wir haben in Sydney wirklich all unsere Energie gebraucht.

Am Donnerstag ging es abends um 19:00 los, wir traten eine 13-stündige Busfahrt an und man kann sich vorstellen, dass keiner so richtig viel bzw. komfortabel geschlafen hat. Unsere Gruppe bestand übrigens aus über 100 Leuten in zwei Bussen, wir hatten allerdings Glück und waren im „langweiligen Bus“, in dem anderen haben sie nämlich eine Rave-Party gefeiert. Nun gut, morgens kamen wir dann um 9:00 in Sydney an und jeder, der sich auf eine heiße Dusche und ein gemütliches Frühstück gefreut hatte wurde bitter enttäuscht. Rucksäcke im Hostel deponieren, Zähne putzen und schnell nen Toast essen war die Devise, da es dann auch schon zum Spaziergang durch die Stadt ging. Klappt übrigens super in so einer riesigen Gruppe, aber gute Organisation gehörte sowieso nicht zu den Stärken unserer Teamer.

Trotzdem hatten wir alle gute Laune, da wir, nachdem wir durch die Royal Botanical Gardens spaziert waren (mit ca. einer Milliarde schlafender Fledermäuse), der Oper und der Harbour Bridge immer näher kamen. Das war schon ziemlich cool, diese Wahrzeichen kennt man ja nur von Postkarten und plötzlich selber davor zu stehen ist echt ein Erlebnis.

Danbach hatten wir dann etwas Freizeit (aber auch das nur beschränkt), wir sind dann mit der Fähre nach Darling Harbour gefahren (weil besserer Blick auf die Oper) und sind von dort aus zu unserem Hostel spaziert, welches glücklicherweise sehr zentral war. Abends ging es dann in ein Pub, wo wir ein reichhaltiges Abendessen (Fish’n’Chips, Spaghetti oder ein sog. ‚Curry’) serviert bekamen und dort wurde dann auch gleich weitergefeiert, denn es war wieder Zeit für einen Pub Crawl!

Nach einer langen Nacht, hieß es am nächsten Tag dann aufstehen um 7, da eine Tour durch die Blue Mountains geplant war. Allerdings haben Kristin, Jannicke und ich uns entschieden, die Tour nicht mitzumachen, da wir lieber die Stadt ein bisschen erkunden wollten. Das haben wir dann auch getan und einen schönen Tag in der City und im Park verbracht. Abends ging es dann an die Vorbereitung unserer Kostüme, denn es war ja schließlich Halloween! Jannicke und Kristin sind als Christbäume gegangen und ich war das dazugehörige Weihnachtsgeschenk! War denkbar einfach und auch ziemlich günstig. Unsere riesige Gruppe hat sich dann geschlossen auf den Weg zum Hafen gemacht, da wir dort einen Halloween- Partycruise gemacht haben. Der Weg dorthin war schon sehr spektakulär, da wirklich alle verkleidet waren und da wir so viele waren, glichen wir wohl eher einer kleinen Parade, als einer Reisegruppe. So einige Leute haben uns auch fotografiert, andere sind nur stehengeblieben und haben uns angeschaut. So, we caused some trouble in Sydney…

Die Bootsfahrt war sehr lustig und anschließend sind wir dann noch weitergezogen und haben auf einer anderen Halloweenparty weitergefeiert. Am nächsten Morgen ging es dann weiter, ohne Rücksicht auf Kater oder Müdigkeit machten wir uns mit der Fähre auf nach Manly Beach, dort konnten wir dann am Strand etwas Schlaf nachholen. Unsere Beach-Tour wurde in Bondi fortgesetzt und ich möchte sagen: Ich war begeistert! Sydney ist sowieso eine wunderschöne Stadt, in der ich mich auf Anhieb sehr sehr wohl gefühlt habe, aber Bondi hat das dann noch mal intensiviert. Im November gibt es dort immer eine Ausstellung, die sich „Sculptures by the sea“ nennt, dort kann man an einer festgelegten Route ganz viele kleine und große Kunstwerke betrachten, die sich teilweise sehr gut in die Umgebung einfügen. Wir starteten am Tamarana Beach und wanderten dann am Meer in Richtung Bondi. Oh mein Gott, Ihr habt keine Ahnung wie schön es dort war! Das Wetter war gut, das Meer war blau, die Klippen steil, die Skulpturen toll und es ist höchstens 20 Minuten entfernt von Sydney’s CBD. Ich glaube ganz ehrlich, wäre ich nach Sydney gegangen, würde ich ernsthaft darüber nachdenken in Australien zu bleiben (also habt Ihr Glück). Von daher war ich sehr traurig als wir dann von Bondi aus unsere Heimreise gestartet haben. Auf der Busfahrt war das einzige Gesprächsthema, dass wir alle so schnell wie möglich wieder zurückwollen, in diese wunderschöne, facettenreiche Stadt, die sowohl Metropole, als auch Urlaubsort sein kann. I love Sydney! Ich bin so froh, dass ich noch mal zurückkommen kann, obwohl der Abschied von Australien

Zurück in good old Brisbane (auch nicht zu verachten, aber im Vergleich zu Sydney verliert es doch gewaltig) ging es dann in die Study Week – Klausurenvorbereitung war angesagt!

Nachdem wir uns von unserem Sydney- Liebeskummer erholt hatten, haben wir mal wieder so gut wie in der Bibliothek gewohnt und ziemlich viel gelernt.

Letzte Woche habe ich mein letztes Essay für „Government & Economy“ zurückgekriegt und wisst Ihr was passiert ist?! Meine Professorin hat mir angeboten bei ihr zu promovieren! Meine Güte bin ich stolz :D Das war nämlich so: Ich hatte ihr am Ende des Kurses ne E-Mail geschrieben und mich für das tolle Semester bedankt. Sie war nämlich echt ne tolle, warmherzige Professorin, bei der ich ganz viel gelernt habe und die den Kurs ganz toll gestaltet hat. Naja, auf jeden Fall hat sie mir dann geantwortet, dass es ihr auch gefallen hat und dass sie, sollte ich mal mein PhD machen wollen, es liebend gerne betreuen würde. Das war ja schon toll, aber für mein letztes Essay (über Keynesianismus in Deutschland & Australien) habe ich dann 90% bekommen und sie hat druntergeschrieben ‚Please don’t leave Australia – we need you here’. Ging runter wie Öl sach ich mal ;)

Als ich dann mein Essay bei ihr abgeholt habe, hat sie dann noch mal gesagt, ich sollte doch bitte nach Australien zurückkommen, um bei ihr zu promovieren. Alternativ hat sie mir dann noch empfohlen, nach Norwegen zu gehen (sie liebt Schweden & Norwegen), sie kennt da jemanden an der Uni von Bergen und sie könnte mir ja auch ein Empfehlungsschreiben schreiben wenn ich möchte und so weiter. Ich war sooooooooo stolz auf mich und hab mich echt gefühlt wie ein Genie und so was angeboten zu bekommen war schon toll. Wir werden auf jeden Fall in Kontakt bleiben, denn nächstes Jahr macht sie Urlaub in Deutschland, vielleicht treffen wir uns dann ja wieder. Und wer weiß, vielleicht wird sie meine „Doktormutter“. Ich würde ihr dann gerne ans Herz legen, an die Uni von Sydney zu wechseln, da müsste ich keine 5 Minuten überlegen um zuzusagen!

Naja, das war eines der Highlights der letzten Wochen und ich freu mich immer noch sehr wenn ich daran zurückdenke. Naja und nun ist alles vorbei, die Klausuren sind geschrieben und am Sonntag ziehe ich aus dem Wohnheim aus. Ich werde dann eine Woche bei den Mädels wohnen, dort ist ein Bett frei, da Jannicke mit einer Freundin aus Norwegen einen Road Trip macht. Anschließend brechen Kristin, Jannicke und die besagte Freundin dann nach Asien auf, also heißt es Abschied nehmen. Ich will gar nicht dran denken…

Vom 1. bis zum 4. Dezember ziehe ich dann in ein Hostel und dann kommt Muddi ja auch schon am 5. Dezember!!!

Unser Trip ist auch schon relativ gut durchgeplant, bis zum 11. Dezember sind wir in Brisbane und anschließend machen wir dann ja unseren Road Trip nach Airlie Beach und Cairns. Am 22. Dezember fliegen wir nach Melbourne, wo wir bis zum 27. Dezember sein werden und dann geht es nach …. SYDNEYYYYYYYYYYYYYYYYYYYYYYYYYY

Hach wird das schön, Silvester in Sydney und außerdem werden wir dort Jovana treffen, das macht das ganze noch besser.

Ich gebe mir Mühe während unserer Reise mal was zu schreiben, ansonsten gibt es ja auch noch facebook und studiVz, wo ich Bilder hochladen kann.

A lot of love from Oz,

Nora

Mittwoch, 7. Oktober 2009

I love studying…. NOT

G'Day alle miteinander!
Also mittlerweile hat der Begriff „Uni- Stress“ ganz neue Dimensionen erreicht, das Arbeitspensum in Hamburg lässt sich noch nicht mal ansatzweise mit dem hier vergleichen! Nachdem ein Essay am Montag abzugeben war, habe ich nun noch bis Freitag Zeit um zwei weitere (2000 und 1500 Wörter) fertigzustellen… Eigentlich war ich ja ganz optimistisch, dass ich das schaffen würde, aber leider habe ich heute den totalen Durchhänger, mit mir ist echt nichts anzufangen!

Aber ich mache aus der Not eine Tugend und erfreue Euch mit einem neuen Blogeintrag!

Nun, außer dem Unistress ist das Leben hier toll! Vor zwei Wochen waren wir um Springbrook National Park und haben einen kleinen Gewaltmarsch durch den Regenwald unternommen, aber es war echt wunderschön! Allerdings hatten wir wohl ein ziemliches Tempo drauf, der Reiseleiter beschwerte sich nämlich andauernd that „European girls go fast“- yes we do! Aber unser zackiges Tempo bescherte uns Wasserfälle, wunderschöne Aussichten und eine Extratour an der GoldCoast entlang, es hat sich also gelohnt.

Unten findet Ihr ein paar Fotos! Solche tollen Ausflüge bestätigen immer wieder, dass es eine gute Wahl war, nach Brisbane zu kommen, da man in relativ geringer Entfernung so eine große Auswahl an tollen Ausflugszielen hat. Der Australia Zoo zum Beispiel steht immer noch aus! Nach einer weiteren stressigen Woche war es dann endlich so weit – Spring Break! Wie ich ja schon berichtet habe, bin ich bei Jannicke und Kristin eingezogen da Jovana, Annika und Hanna auf Fiji waren und wir hatten eine tolle Woche! Zwar haben wir nicht viel unternommen (dafür aber gelernt), jedoch war Zeit zum sonnen, quatschen, erholen und natürlich feiern. Also hatten wir, auch wenn wir nicht im Urlaub waren eine sehr sehr schöne Woche. War traurig als ich wieder ausziehen musste, aber auch die schönste Zeit geht mal zuende…

Übrigens waren die drei Mädels auch während dem Tsunami auf Fiji, was für ein Glück dass ihnen nichts passiert ist! An diesen Unglücksmeldungen habe ich allerdings gemerkt, dass ich doch noch zu einem kleinen Teil in Europa bin. Immer wenn ich etwas davon las, sowohl Erdbeben als auch Tsunami habe ich absolut nicht realisiert, dass es ja relativ „in der Nähe“ ist und nicht am anderen Ende der Welt. Ist mir jedoch erst aufgefallen, als die drei wieder da waren und berichteten, dass ihre Eltern halb durchgedreht sind, weil sie sich solche Sorgen gemacht haben…

Naja, nach der tollen Woche hat mich ja nun der Alltag wieder- lernen, lernen, lernen! Am Montag ist übrigens was lustiges passiert: Am Sonntag habe ich gemerkt, dass mein Laptop plötzlich ne Stunde vorging, ich habe mich zwar etwas gewundert und vermutet das läge vielleicht an der Zeitumstellung in Deutschland, habe dann aber mein Handy eine Stunde vorgestellt, da ich trotz Recherche nicht hundertprozentig sicher war, ob mein Laptop nun die falsche Zeit zeigt oder nicht. Am Montag hatte ich ja wie gesagt mein Essay auf dem Zettel (welches um 17:00 abgegeben werden musste), musste also dementsprechend zeitig aufstehen. Morgens um 6 klingelte der Wecker und ich habe mich hochgequält um vor dem lernen noch joggen zu gehen und so weiter. IN der Bibliothek angekommen habe ich dann wie eine wahnsinnige angefangen zu schreiben, jedoch hat es trotzdem nicht gereicht. Um 17:30 war ich fertig… Als ich das Jannicke, die sich mittlerweile zu mir gesellt hatte sagte, meinte sie nur „oh, you made it“. Als ich dann sagte nein, es ist schon 17:30 guckte sie sehr irritiert auf die Uhr und sagte nein, es ist doch erst 16:30. Nachdem ich dann auf die Uhr im Eingangsbereich geguckt hatte, verspürte ich das Bedürfnis mir selber leichte (oder auch härtere) Schläge auf den Hinterkopf zu verpassen – denn sowohl mein Handy, als auch die Uhr am meinem Laptop gingen eine Stunde vor! Verdammt! Ich habe also den ganzen Tag eine Stunde voraus verbracht, bin um 5 (grr) aufgestanden, habe um 11:00 Mittag gegessen und habe mein Essay (und das macht es wieder gut) doch pünktlich abgegeben…

Das Beste kam übrigens, nachdem ich das Essay dann eingereicht hatte und meine Uni E-Mails checkte. Meine Professorin hatte den Abgabetermin um ne Woche verschoben! Und ich habs zu spät gesehen! Kann ein Mensch alleine wirklich so verplant sein wie ich??? Anscheinend schon, jedoch hätte ich diese Woche eh keine Zeit gehabt noch ein drittes Essay zu überarbeiten…

Unser Boxkurs ist übrigens spitze, erwähnte ich, dass wir einen Boxkurs machen? Wir machen einen Boxkurs! Es nennt sich „Butterfly Boxing“ und wir lernen dort die Basics, die richtige Haltung, Schläge, Deckung und so weiter. Es ist wie in einer Tanzstunde, diese ganzen Schritte und Kombinationen sind echt kompliziert, besonders wenn man eine Links-Rechts- Schwäche hat (ich kenne da jemanden…). Aber ich wollte das schon immer mal ausprobieren und es macht großen Spaß!

Das sind eigentlich die wichtigsten Neuigkeiten aus dem Land of Oz! Fast ist die Hälfte meiner Zeit vergangen und ich werde ganz traurig wenn ich daran denke! Klar vermisse ich Euch alle und Hamburg und so weiter, aber das Leben hier ist wirklich etwas ganz anderes. Diese ganzen neuen Erfahrungen, neue Freunde und vor allem die neue Sprache gefallen mir mittlerweile so gut dass ich mir gar nicht vorstellen kann, wie es ist zurückzukommen. Aber keine Sorge, ich komme wieder! Jedoch werde ich es wirklich vermissen jeden Tag Englisch zu sprechen, daran habe ich mich nämlich wirklich gewöhnt! Übrigens denke ich mittlerweile auch auf Englisch, außer ich rege mich über etwas auf (dann fluche ich innerlich auf Deutsch und wünscht jemand wäre hier, der mich versteht).

Und in drei Wochen geht’s nach Sydney! Halloween! Das ist das nächste worauf ich mich richtig freue, 3 Tage Sydney! Wahrscheinlich wird die Zeit bis dahin im Flug vergehen, bei dem ganzen Unikram den ich bis dahin erledigen muss, ich betrachte die Reise als meine Belohnung.

Ich hoffe Euch allen geht’s gut, ich freue mich über E-Mails von Euch!

Ganz viel Liebe aus Down Under,

Nori


Mittwoch, 16. September 2009

Truly Happy in Australia



Hallo Freunde, Familie und ganz besonders:
Hallo Omi,

ich weiß, ich weiß. Inzwischen sind schon einige Wochen seit meinem letzten Eintrag vergangen und ich hinke etwas hinterher mit meiner Berichterstattung. Allerdings hat sich bis jetzt noch keiner so richtig beschwert, aber das schiebe ich mal darauf, dass Ihr die Hoffnung noch nicht aufgegeben habt und nicht, dass Ihr den Blog nicht lest ;)

Also mittlerweile habe ich mich wirklich eingelebt, ich bin ja nun schon seit acht (!!!!) Wochen hier und kann gar nicht glauben, dass schon ein Drittel meiner Zeit hier vergangen ist. Ich muss sagen, dass ich am Anfang etwas Probleme hatte, mich an die extreme Konsumorientierung zu gewöhnen die hier herrscht. Fast Food an jeder Ecke, super-extra-99%fat-free-low-carb- Produkte überall, die Supermärkte brechend vollgestopft und ständig die Aufforderung zum kaufen, kaufen, kaufen. Ich meine, in Deutschland haben wir ja schon alles was wir brauchen, aber hier haben sie noch mehr davon. Anfangs war das wie gesagt etwas befremdlich, ich finde, wenn man die Bevölkerung so extrem überversorgt und in einem solchen Überfluss leben lässt, verliert sie ihre Sensibilität und Kritikfähigkeit. Und mir kam es hier auch etwas stumpf vor, so als ob alle übersättigt wären durch das Schlaraffenland indem sie leben.

Aber inzwischen habe ich mich auch daran gewöhnt und finde mich in dem Dschungel aus Kaufaufforderungen zurecht. So wurden auch meine ersten Ausflüge in den Supermarkt zu regelrechten Safaris in dem riesigen Angebot, aber ich hatte Spaß. Vor allem dabei, die günstigsten Angebote zu finden, Lebensmittel sind hier nämlich teurer als in Deutschland. Milchprodukte und Fleisch sind definitiv teurer und bei Obst und Gemüse kommt es drauf an, was es ist. Weintrauben kosten zum Beispiel 12$ (ca. 7€) das Kilo, Kiwis dagegen 20 Cent das Stück (macht ja auch Sinn).

Witzigerweise ist es in Australien günstiger Essen zu gehen, als Essen zu kaufen. Da es ja hier in Restaurants das allseits beliebte BYO (Bring Your Own – man darf seine eigenen Getränke mitbringen, zahlt 2$ und darf dann die Gläser benutzen) gibt, spart man schon mal einiges (ich finde übrigens, das sollte man auch in Deutschland einführen) und auch die Gerichte sind sehr günstig, es geht bei ca. 8€ für ein gutes Curry mit Reis los. Außerdem ist es hier nicht üblich Trinkgeld zu geben, allerdings sind ständig irgendwelche public holidays und da werden dann 15% auf die Rechnung draufgeschlagen.

So habe ich also die Freuden eines guten Restaurantbesuchs kennen und schätzen gelernt, hier ist die Küche ja sehr vielfältig. Vom guten alten BBQ (ein Heiligtum für jeden Australier) bis zu indisch, asiatisch, viel Fisch und dann natürlich skandinavisch (denn meine Freundinnen kochen gut und gerne). Sushi ist hier auch viel günstiger, eine große „Handroll“ kostet 2$ (1,15$).

Übrigens wird beim Einkaufen auf- und abgerundet, eine der seltsamen Sachen hier. Die kleinste Münze ist 5 Cent, und dementsprechend wird die Rechnung dann auf- oder abgerundet. Ich bin noch nicht ganz dahinter gekommen, warum dann Sachen hier 2,99 $ kosten, die Verkäufer aber 3$ sagen, wenn’s ans bezahlen geht. Aber eventuell wird sich mir dieser Sinn noch erschließen, ich bleibe dran!

Wo wir gerade bei Lebensmitteln sind – ich war bei ALDI! Erstmal unglaublich, dass sie hier Aldi haben, sogar die Bushaltestelle heißt „Aldi“. Und es gibt einiges aus Deutschland, Haribos (wie man auf dem Foto sieht), Eierspätzle und (juhu) Schwarzbrot. Ansonsten ist die Auswahl allerdings nicht so überzeugend, von daher werden es wohl seltene Ausflüge dorthin bleiben.

Auch ansonsten muss ich sagen, dass Deutschland hier sehr präsent ist. Von deutschen Theoretikern in meinen Vorlesungen über deutsche Filme im Fernsehen (ich hörte, Kommissar Rex sei hier sehr beliebt) oder deutsche Flaggen wie die, die ich neulich auf dem Markt wehen sah. Und natürlich deutsche Autos. Dafür scheint Deutschland übrigens sehr bekannt zu sein, die erste Frage die meist kommt wenn ich sage, dass ich Deutsche bin ist „Ach, stimmt es, dass Ihr kein Tempolimit auf Euren Autobahnen habt??“. Ja, die Australier sind ziemlich vernarrt in Autos, in manchen Stadtteilen ist man ohne Auto echt verloren. Ich glaube die machen hier auch alles mit dem Auto, Benzin ist hier auch wesentlich günstiger als in Deutschland.

Ich bin übrigens immer noch auf Jobsuche, allerdings sieht es hier für mich wohl nicht so gut aus. Bis jetzt hat sich noch keiner gemeldet und eine hat mir gleich abgesagt. Liegt vor allem daran, dass ich nur bis Dezember hier bin und besonders für Boutiquen macht es keinen Sinn, für diese kurze Zeit jemanden einzustellen, der dann aufhört bevor das Weihnachtsgeschäft richtig losgeht. Apropos, ich vergesse immer, dass schon September ist. Ich bin gespannt auf die Weihnachtszeit, wird bestimmt komisch wenn alles dekoriert ist und wir Sommer haben.

Und bald ist Spring Break! Ja ja, Frühjahrsferien im Oktober, das ist schon was… Aber ich freue mich schon sehr, auch wenn ich wohl nicht wegfahre. Drei der Mädels fahren nach Fiji, Jannicke, Kristin und ich bleiben hier. Aber für diese Woche werde ich bei den Mädels einziehen! Sie haben mich eingeladen und das wird bestimmt der Hammer! In dem tollen Appartment wohnen und zusammen mit den beiden ein paar nette Sachen unternehmen, das wird toll! Wir haben ein paar Ausflüge geplant, jedoch müssen wir alle ein bisschen Unikram machen, der Stress hat jetzt nämlich so richtig begonnen… Am Montag muss ich ein Essay abgeben und eine Präsentation halten und nach den Ferien sind zwei weitere Essays fällig. Auch danach wird es nicht weniger, aber es macht wirklich Spaß und da ich meist mit den anderen lerne, kommen auch die Pausen nicht zu kurz.

Also mir geht es wirklich gut hier und ich bin sehr froh, dass ich so nette Leute kennengelernt habe. Die Mädels und ich hängen fast jeden Tag aufeinander und machen auch schon fleißig Pläne uns gegenseitig zu besuchen, wenn wir wieder zuhause sind. Mit meinen Mitbewohnern komme ich gut klar, allerdings denke ich nicht, dass wir noch die besten Freunde werden (bis auf einen, nämlich Blake, mit dem komme ich sehr gut klar). Der „harte Kern“ kennt sich schon lange und die haben hier alle ihre Freunde, deswegen sind sie nicht unbedingt darauf aus, mich kennenzulernen. Und ich bin ja auch viel unterwegs und von daher sehen wir uns gar nicht so oft. Aber macht Euch keine Sorgen, wir verstehen uns trotzdem gut und schnacken ab und zu und feiern kann man mit denen auch. Das kann aber auch echt nerven, unser Appartment scheint im Zentrum dieser ganzen Wohnanlage zu liegen, hier ist nämlich immer was los! Dienstags ist ja immer Campus Club und sowohl davor als auch danach kommen sämtliche Leute zu uns. Und da mein Zimmer direkt an das Wohnzimmer angrenzt, habe ich das Vergnügen, alles mitzukriegen, an Schlaf ist da oft nicht zu denken. Aber ich habe mir nun Ohropax gekauft und wenn ich dienstags nicht weggehe, habe ich auf der Couch der Mädels eine sehr gemütliche Schlafmöglichkeit. Man findet also für jedes Problem eine Lösung :)

Vor drei Wochen haben wir übrigens einen Wochenendtrip nach Surfers Paradise unternommen, das war ein tolles Wochenende! „Wir“ waren 13 Mädchen und wir hatten echt ne tolle Zeit. Wir haben in nem Hostel geschlafen und den Tag am Strand verbracht, an einem Abend waren wir essen und am zweiten Abend sind wir dann ausgegangen. Ich habe mich wirklich gefühlt wie im Urlaub und dabei ist Surfers Paradise nur eine Stunde Fahrt von Brisbane entfernt.

Es ist wirklich unglaublich, welch tolle Ausflugsziele sich in Brisbanes Umgebung befinden. Am Samstag waren wir auf Stradbroke Island- ein Traum! Schon die Fahrt auf der Fähre war wunderschön (auch wenn wir keine Wale oder Delphine gesehen haben) und auch die Insel an sich war ein Highlight. Ein See inmitten der Insel (Brown Lake, da das Wasser sich durch die Pflanzen braun färbt), dann tolle Wälder, Klippen und natürlich Strand. Auch einen Koala haben wir gesehen, allerdings nur seinen Po, denn er hat in einer Baumkrone geschlafen und war gut getarnt. Auch Kängurus soll es auf der Insel geben, die haben wir allerdings auch nicht gesehen. Der Strand war traumhaft schön, das Wasser ganz klar und erfrischend, so ähnlich muss wohl das Paradies sein :)

Also ein toller Tag und an diesem Samstag geht’s weiter. Dieses Mal geht’s in den Springbrook National Park, auch in der Nähe von Brisbane. Es erwarten uns Regenwald, Wasserfälle (und ich hoffe ein paar Koalas!). Ich werde fleißig Fotos machen und dann Bericht erstatten!

Ja, also das waren erstmal die wichtigsten Neuigkeiten der vergangenen Wochen. Mir geht’s sehr sehr gut, ich bin unheimlich glücklich und zufrieden hier. Und mittlerweile kann ich die Leute echt verstehen, die für immer hier bleiben (nein, keine Sorge, ich komme wieder). Vor allem die Freundlichkeit der Menschen gibt einem ein sehr gutes Gefühl und ich habe den Eindruck, die Grundhaltung ist hier positiver. Liegt wahrscheinlich am guten Wetter, Sonnenschein lässt einen den Tag natürlich ganz anders beginnen… Zumindest ist das eine Sache, die sich wirklich fundamental von Deutschland unterscheidet, jedoch plane ich eine Revolution wenn ich wieder komme. Zum Beispiel ist es hier Sitte, sich beim Busfahrer zu bedanken, wenn man aussteigt. War anfangs etwas befremdlich wenn man bedenkt, dass Busfahrer in Deutschland sicherlich nicht zu den beliebtesten Menschen gehören, jedoch habe ich mich daran gewöhnt, genauso wie daran, dass man überall mal ein bisschen mit jedem schnackt. Da Dich hier ständig jeder fragt wie es denn so geht und wie der Tag denn bisher so war, entsteht schnell mal ein kleiner Plausch und genau so etwas fehlt bei uns!

Nun gut, auch wenn ich kein Heimweh habe, fehlt Ihr mir natürlich trotzdem alle und das gute daran, dass die Zeit so schnell vergeht ist, dass wir uns alle sehr bald wieder sehen werden.

Bis dahin sende ich ganz viel Liebe aus Down Under,

Nori


P.S.: Hier ist ein öffentlicher Link zu meinen Fotoalben bei facebook. Da könnt Ihr Euch die Bilder angucken, auch wenn Ihr nicht dort registriert seid.

http://www.facebook.com/album.php?aid=2021626&id=1036427250&l=99268ab58f

http://www.facebook.com/album.php?aid=2017880&id=1036427250&l=250bf02fbb


Montag, 17. August 2009

Week 4 - as time goes by...

Kinder wie Zeit vergeht!

Jetzt bin ich schon vier Wochen hier! Ganz komisch, einerseits fühle ich mich, als wäre ich erst gestern in Australien angekommen, aber andererseits kommt es mir vor, als wäre ich schon seit Jahren nicht mehr in Deutschland gewesen. Genauso verhält es sich auch mit dem Heimweh. Ich vermisse Euch alle sehr (und die Entdeckung von Skype macht es nicht leichter), genauso wie ich die Schanze und Hamburg vermisse, aber ich habe mir noch in keinem Moment gewünscht, zurückzugehen.
Kurzum, ich bin sehr zufrieden mit meiner jetzigen Situation! Jedoch ist so ein Auslandsaufenthalt nicht so ein Zuckerschlecken, sondern viel anstrengender als ich dachte. Schließlich muss man sich nicht nur an eine neue Umgebung und neue Leute gewöhnen, sondern auch Freunde finden, sich in bestehenden Gruppen einfinden, sich seinen Weg bahnen und sich dabei behaupten. Und das ganze auch noch einer fremden Sprache! Das macht die ganze Erfahrung hier aber besonders wertvoll, da ich erstens nicht nur am anderen Ende der Welt bin, sondern mich auch von einer ganz anderen Seite kennen lerne. Zum Beispiel habe ich gemerkt, dass ich überhaupt kein Problem damit habe, auf Leute zuzugehen, was mir jedoch sehr schwer fällt, ist es mich in bestehende Gruppen zu integrieren. Wobei wir beim Hauptthema wären – ich bin umgezogen. Wie Ihr ja wisst, bin ich am letzten Montag ins Wohnheim gezogen, ich wohne jetzt nur mit Australiern zusammen, die alle schon seit Anfang des Jahres zusammenwohnen. Und auch wenn alle einen netten Eindruck machen (bis auf die ein oder andere Zickerei der Mädchen), habe ich mich bis jetzt noch nicht so integrieren können. Das liegt zu einen daran, dass sie eine relativ enge Gruppe sind und dass hier jeder seinen festen Freundeskreis hat und sie deswegen nicht unbedingt auf der Suche nach neuen Freunden sind. Zum anderen bin ich einfach zu schüchtern, mich einfach in Gespräche einzubringen etc. Außerdem muss ich sagen, dass ich ja hier auch schon einige Freunde gefunden habe und deswegen auch nicht zu sehr darauf angewiesen bin, meine Mitbewohner besser kennenzulernen. Das mit der Schüchternheit ist echt so eine Sache, ich wäre im Leben nicht darauf gekommen, dass ich damit noch mal so sehr zu kämpfen haben würde! Aber ich hoffe, dass es noch besser wird und ich sie zumindest etwas besser kennenlernen kann. Es wäre doch sehr nett, wenn ich wenigstens etwas über die Menschen wüsste, mit denen ich die nächsten vier Monate zusammenleben werde!
Gerade habe ich mal einen kleinen Vorstoß gewagt und wir werden morgen wohl zusammen feiern (denn es ist wieder Zeit für den Campus Club). Das macht bestimmt vieles einfacher, ich bin also gespannt!
Die letzte Woche war ansonsten sehr ruhig, ich habe mir nämlich ne dicke Erkältung eingefangen. Pünktlich am Montag hatte ich nen dicken Hals, verstopfte Nase, alles was dazu gehört und mir gings echt nicht gut. Seit dem Wochenende geht’s jedoch bergauf, nur schmecken und riechen klappt noch nicht so gut. Sehr schade, da wir am Freitag indisch essen waren und ich nur erahnen kann, wie lecker mein Chicken Tikka wirklich war!
Am Mittwoch davor habe ich mein erstes Pferderennen erlebt! Dieses fand im Rahmen der ekka statt und ist hier echt ein Riesenevent. Witzigerweise vor allem bei den jungen Leuten, die die Gelegenheit nutzen um sich so richtig aufzubrezeln. So kam es, das wir am Mittwoch weniger auf die Pferde, als eher auf Kleider, Schuhe und Hüte der Mädchen geachtet haben, von denen wirklich nur wenige älter als 25 waren.
Die Rennen begannen um 10:30 und gingen bis in den späten Nachmittag, allerdings muss man sagen, dass einige weniger der Pferde wegen kamen, sondern um sich schon ab morgens gepflegt einen hinter die Binde zu kippen. So kam es, dass ich schon um 12:00 den ersten Rotwein getrunken habe, was ne komische Angelegenheit war, also hab ich es dabei belassen (und andere wären gut beraten gewesen mir gleichzutun ;)).
Trotzdem war es ein toller Tag, voller lustiger Entdeckungen (eine silent disco! Alle kriegen Kopfhörer und tanzen in gedämpfter Lautstärke! Ich war begeistert wie dämlich das aussah!) und die Rennen waren auch ein Spaß.
Am Wochenende waren wir ja wie gesagt indisch essen und haben am Samstag eine tolle Bar in der Stadt entdeckt. Mit einem tollen Blick auf den Fluss und mehreren Etagen, auf denen man tanzen, essen oder einfach nur lässig sein kann. War also schön und am Sonntag habe ich dann das gute Wetter ausgenutzt und mich an den City Beach in die Sonne geknallt (und ja Mama, ich habe vergessen mich einzucremen, aber beim nächsten Mal, ich verspreche es!). Natürlich habe ich versucht, die Zeit produktiv zu nutzen und zu lernen, aber es blieb beim Versuch…

Auf jeden Fall ist der City Beach echt toll, eine wunderschöne Lagunenlandschaft mit Blick auf den Fluss und 2 Busstationen von der Innenstadt entfernt. Man kann baden, es gibt Barbecueplätze, einen kleinen Markt, also alles für einen perfekten Sonntag (oder Dienstag, Samstag oder Montag…). Die South Bank ist echt mein Lieblingsteil von Brisbane, ich war auch schon oft alleine da und hab einfach nur gelesen und die Sonne und die schöne Aussicht genossen.
Was jedoch gewöhnungsbedürftig ist, ist dass die Sonne hier schon so früh untergeht. Klar, es ist Winter, da ist es normal dass es um 18:00 dunkel ist, aber im Sommer soll es genauso sein, bzw. ist es um 19:00 zappenduster. Dafür ist es schon morgens um 4:00 hell. Wie schön, dann kann man den Tag ja auch so richtig früh beginnen -_-

Das waren eigentlich schon die Highlights meiner Woche, nicht so richtig viel, aber das ist allein die Schuld der Erkältung! Ich hoffe, dass wir dieses Wochenende wieder ans Meer fahren können, ich will auch endlich im Pazifik baden gehen! Am Samstag hat Hanna Geburtstag, mal sehen was wir unternehmen, vielleicht wird es ja ein Strandausflug.
Übrigens habe ich noch zwei deutsche Mädchen kennen gelernt und die eine ist sehr nett und die andere absolut zum kotzen. Irgendwie fällt die Bilanz für die Deutschen hier nicht so gut aus. Von den 7 die ich kennen gelernt habe, sind einige wirklich seltsam und so gar nicht auf meiner Wellenlänge… Aber gut für mich, so spreche ich kaum Deutsch und lerne Skandinavier und Holländer kennen und schätzen :D
Hier findet Ihr noch ein paar Fotos vom Pferderennen, dem City Beach und einem wunderschönen Regenbogen (und wir haben Anfang UND Ende gesehen).

Ganz viel Liebe aus Down Under,
Nori

Übrigens: SKYPE IST THE WORD LEUTE!!! Es ist echt nicht schwer sich anzumelden und das Programm ist idiotensicher. noranori23 ist der werte Name!


Montag, 10. August 2009

Bye bye Köter, Kakerlaken und Katzen



Hello there,

und es ist wieder Zeit für einen Wochenrückblick! Das wichtigste ist eigentlich heute passiert, ich bin das zweite Mal umgezogen. Dieses Mal zurück auf den Campus in ein Zimmer im Wohnheim. Warum ich mich dazu entschieden habe, habe ich Euch ja schon letzte Woche geschrieben und ich hoffe, dass ich mich hier besser eingewöhne, als im letzten Zimmer.

Die Mitbewohner machen bis jetzt einen ganz netten Eindruck, die wohnen hier schon seit ner Weile zusammen und sind alles Australier. Das finde ich ganz cool, bis jetzt habe ich ja nur International Students kennengelernt, deswegen freue ich mich darüber mal ein paar „Ortsansässige“ kennenzulernen. Die Damen im Büro hatten ein bisschen Bedenken geäußert, da diese Gruppe schon seit Anfang des Jahres zusammenwohnt, aber ein anderer, der ebenfalls neu dazugekommen ist, sagte dass es kein Problem wäre sich in die Gruppe einzufinden. Also wollen wirs mal hoffen, ansonsten kenne ich ja noch ein paar andere Leute die auf dem Campus wohnen.

Auf jeden Fall freue ich mich über mein Zimmer, endlich konnte ich meinen Koffer auspacken! Der Umzug war übrigens wieder ein kleines Abenteuer, ich hab nämlich plötzlich so viel mehr Sachen als am Anfang J Ich hatte meinen großen Rucksack schon mitgenommen, als ich die Schlüssel bekommen habe und der war wirklich randvoll gestopft mit Sachen. Als ich das zweite Mal zurück fuhr (ich habe den Bus genommen um Geld für das Taxi zu sparen), war ich so bepackt, dass ich mich gewundert habe wie ich das überhaupt geschafft habe. Koffer, Laptoptasche, Handtasche und eine riesige Tüte, die mit allem möglichen vollgestopft war. Möglicherweise werde ich eine Seefracht mit allen meinen Büchern etc. aufgeben, denn beim herumreisen danach kann so viel Gepäck nicht von Vorteil sein…

Letztendlich bin ich heil im Wohnheim angekommen und wie gesagt riesig froh darüber meinen Koffer auspacken zu können.

Ansonsten war die letzte Woche eher ruhig, außer Uni habe ich viel mit meinen Lieblingsskandinavierinnen unternommen, wir haben nen Film geguckt und am Samstag haben sie bei sich ihre Einweihung gefeiert. Achja, am Donnerstag war ich im Kino, hier kostet ein Ticket für Studenten nur $6,50 – wenn das mal kein Grund ist ins Kino zu gehen!

Nun bin ich wirklich gespannt auf die kommenden Wochen! Nach ersten Schwierigkeiten habe ich mich ja nun doch ganz gut eingewöhnt und jede Menge netter Leute kennengelernt. Übrigens auch zwei Deutsche (immerhin), beide sehr nett und umgänglich. Was ganz witzig ist, ist dass ich mittlerweile Probleme habe, von Englisch auf Deutsch umzuschalten. Ich spreche ja meistens Englisch und habe mich schon sehr daran gewöhnt. Am Samstag auf der Einweihungsparty wollte ich dann mit dem einen Deutsch sprechen und habe sowohl Probleme mit der Aussprache, als auch mit dem Satzbau gehabt. Ist schon lustig wie schnell so was geht, wobei es weniger wird, wenn ich länger Deutsch spreche.

Aber mein Englisch wird immer besser, mir rutschen auch keine deutschen Wörter mehr raus. Ich hab auch gar keine Lust mehr, Deutsch zu sprechen, lieber Englisch genauso gut wie Deutsch!

Für diese Woche habe ich noch gar nicht so viele Pläne. Hier ist immoment die Ekka, das ist so was ähnliches wie Du & Deine Welt in Hamburg, nur wesentlich größer und beliebter in ganz Queensland. Dauert ne ganze Woche und die ganze Stadt spricht nur davon, außerdem ist am Mittwoch ein Public Holiday (was für mich möglicherweise ein Grund sein wird zu feiern ;)). Also werde ich mir das mal ansehen und natürlich fleißig Fotos machen, um Euch das ganze näher zu bringen.

A propos Fotos, oben auf dem Bild sind mal alle Damen versammelt , damit Ihr wisst von wem ich spreche wenn ich Lieblingsskandinavierinnen sage. Von links: Jovana (Schweden); Kristin (Norwegen), Lindsay (USA, zwar nicht Skandinavien, aber an diesem Abend auch dabei), Sarah (USA, ebenfalls), Annika (Schweden), Hanna (Schweden), Noribert (Deutschland), Jannicke (Norwegen)



Sonntag, 2. August 2009

Surfers Paradise und einige Herausforderungen


Hallo liebe Gemeinde,

mir ist aufgefallen, dass es schon über eine Woche her ist, dass ich das letzte Mal etwas geschrieben habe – Skandal! Das liegt aber vor allem daran, dass Ihr mir alle so fleißig schreibt und ich viele E-Mail beantworten musste (bzw. durfte). Danke dafür, ich freue mich immer über Neuigkeiten aus der Heimat :)

Also die letzte Woche habe ich ja nun schon in meinem neuen Zimmer verbracht und ich habe mich langsam an alles gewöhnt. Trotzdem habe ich mich dazu entschlossen, ins Studentenwohnheim zu ziehen und hoffe, dass ich diese Woche eine Zusage bekomme (angeblich sind sie sehrrr ausgebucht, komisch nur, dass ich ständig höre dass jemand auszieht). Zumindest erscheint mir das aus verschiedensten Gründen die beste Lösung zu sein! Ich werde mit anderen Studenten zusammenwohnen und viele neue Leute kennenlernen. Es Die Zimmer sind voll möbliert und es ist günstig. Und ich sag Euch, ich würde langsam ganz gerne meinen Koffer auspacken und mich ein wenig einrichten, das ein oder andere Foto an die Wand hängen etc.. Und hier habe ich ja noch nichtmal nen Kleiderschrank und fehlendes Mobiliar hilft nicht unbedingt beim eingewöhnen!

Und es hat natürlich etwas Gutes direkt auf dem Campus zu wohnen: Ich kann mich auf die Uni konzentrieren. Mit meinen 5 Kursen werde ich sehr sehr viel zu tun haben, deswegen kann es nur hilfreich sein, 3 Minuten von der Bibliothek entfernt zu wohnen… Eigentlich wollte ich ja unbedingt in der Stadt wohnen, aber ich hab keine Lust mehr nach dem perfekten Zimmer zu suchen. Ich hab mir noch ein paar angeguckt, aber da gabs immer irgendwas, was mir nicht gefiel. Und zudem sind die natürlich auch teurer und da ich aus unitechnischen Gründen wohl nicht nebenbei arbeiten kann, sollte ich versuchen etwas Geld zu sparen.

Zum Glück kenne ich ja ein paar Leute in der Stadt, so dass man auch mal nen Grund hat den Campus verlassen ;)

Also, es scheint mir die einfachste Lösung zu sein und von daher freue ich mich auf meinen zweiten Umzug.

Ansonsten hat ja diese Woche die Uni angefangen und ich bin zwar sehr begeistert von meinen Kursen, jedoch werde ich wie gesagt, sehr viel Arbeit haben. Hier mal eine kurze Zusammenfassung der Dinge, mit denen ich mich in diesem Semester beschäftigen werde (vielleicht nicht nur interessant für Politikwissenschaftler ;)):

Theories of International Relations: Einblick und Zusammenfassung in die wichtigsten Theorien der Internationalen Beziehungen von Realismus bis Feminismus und Konstruktivismus ist alles dabei. Hier muss ich eine Präsentation, ein Essay und eine Klausur schreiben.

The Politics of International Law: Hier geht’s im wesentlichen darum, sich Gedanken um die Erschaffung eines neuen internationalen Systems Gedanken zu machen, dass auf Regelungen und Gesetzen statt auf Machtkonzentration/verteilung beruht. Dazu gibt’s ein ziemlich gutes Buch (teuer aber gut): "International Relations – The path not taken" (Thomas J. Schoenbaum)

Government & Economy: Auch ein theoriegeleiteter Kurs, zum Beispiel Gedanken von Hobbes, Locke, Marx und Smith über die Rolle des Staates im Bezug auf wirtschaftliche und soziale Entwicklungen etc., das ganze wird dann auf die Wirtschaft Australiens angewendet. Ein sehr interessanter Kurs, in dem ich viel anwenden kann was ich schon gelernt habe und der genau das behandelt, was mich am meisten interessiert.

Violence & Terror in International Relations: Richtig geraten, es geht um Terrorismus. Wer, wo, wie, warum. Asymmetrische Kriegsführung etc. Ziemlich cooler Professor, der uns in der ersten Sitzung Terrorismus am Beispiel der Facebook Liberation Army (fiktive Terrororganisation gegen die Nutzung von facebook) erklärt hat.

Und zuletzt Cases in Public Policy: Poltische Willensbildung und wie sie durch wirtschaftliche, soziale und andere poltische Akteure beeinflusst wird. Bei dem Kurs hab ich noch ein bisschen Sorge, weil es um Beispiele aus der Politik in Queensland geht, von der ich absolut keine Ahnung habe. Mal sehen, ich würd gerne dranbleiben.

Das, was mir hier sehr gut gefallt ist die Art wie die Kurse gestaltet sind. In dem Cases in Public Policy Kurs war beim letzten Mal jemand zu Gast, der lange als public servant gearbeitet hatte und uns viel aus der Praxis erzählen konnte (hier arbeiten Beamte angeblich richtig). Und in Theories of International Relations haben wir heute nen Teil aus Matrix geguckt, er wollte uns damit verdeutlichen, wie weit Theorien reichen und ob es eine beobachterunabhängige Realität gibt (Theorien sind wie Scheinwerfer nicht wahr Selmi?).

Auch in Violence& Terror gucken wir jedes Mal nen Film da die Veranstaltung drei Stunden geht und er das irgendwie auflockern wird. Jedoch kommt wie gesagt sehr viel Arbeit auf mich zu, Tests im Semester, Klausuren, Essays, Präsentationen und das alles auf Englisch, das wird hart. Aber ich bin überzeugt dass ich viel lernen werde, deswegen bin ich sehr motiviert.

So, das war der Unikram, jetzt kommen wir zu schönen Dingen: Am Samstag habe ich endlich das Meer gesehen! Surfers Paradise!!! Das war echt der Hammer, also die Stadt an sich ist voller Hochhäuser und Hotels, ein Touristenort, aber mit nem sehr schönen Strand. Ich glaube hier möchte ich nach dem Semester hinfahren und ne Woche Urlaub machen. Wir waren dann noch auf dem „highest residential building in Australia“ und der Blick von dort oben war echt unglaublich. Aber das seht Ihr ja auf den Fotos die ich gemacht habe!

Wir waren auf alle Fälle sehr begeistert und das beste ist, dass es nur etwas mehr als ne Stunde von Brisbane entfernt ist. Wir haben auf jeden Fall geplant einige Wochenenden dort zu verbringen! Außerdem haben wir überlegt vielleicht während der Ferien (Spring Break ;)) einen Roadtrip zu machen, nach ByronBay, zu den Whitsunday Islands vielleicht rauf nach Cairns und dann zurück nach Surfers Paradise. Könnte mir vorstellen dass das sehr cool wird, aber mal sehen, bis dahin ist es ja noch ein bisschen hin.

Zumindest fahre ich über Halloween nach Sydney! Ich glaube es sind 5 Tage, ist so ein Trip der uns bei der Orientation angeboten wurde. Und die meisten der Leute die ich kennengelernt habe fahren auch mit, das wird bestimmt lustig.

Das wars eigentlich schon mit den Neuigkeiten für diese Woche, ich muss jetzt erstmal einkaufen gehen, mein Fach im Schrank ist komplett leer! Ich werde Euch schleunigst berichten wenn ich umgezogen bin und dann auch ein paar Zeilen über die Campus Party schreiben (ist jeden Dienstag und um Punkt Mitternacht vorbei, aber war letztes Mal sehr lustig). Also drückt mir die Daumen dass ich bald umziehen kann und genießt die Fotos von Surfers Paradise!

Liebe aus Down Under,

Nori